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Die Wiederentdeckung der Berührung


Was fühlen wir eigentlich, wenn wir Dinge berühren? Was fühlen wir, wenn wir berührt werden?

 

Am Anfang ist die Berührung

Der Tastsinn steht am Anfang unserer Entwicklung, noch vor allen anderen Sinne, wie Augen und Ohren. Er ist somit unsere erste Sprache, gewissermaßen unsere „Ur-Sprache“, welche unabhängig von anderen Kommunikationskanälen funktioniert.

Ob sinnlich, seelisch oder geistig – eine Berührung stellt Beziehungen und Zusammenhänge her.

Das menschliche Grundbedürfnis nach Berührung ist lebenswichtig. Körperberührungen sind essenziell notwendig für ein gesundes neuronales und körperlich-zelluläres Wachstum.

 

Die Haut ist unser größtes Grenzorgan

Unsere Haut ist sowohl das größte Organ, als auch die unmittelbare Grenze und Verbindung zur Außenwelt. Sie ist dazu bestimmt, Berührung zu erfahren.

Durch Millionen von Berührungsrezeptoren in unserem Körper sind wir in der Lage, Wärme, Kälte, Strukturen, Texturen und Druck zu spüren, aber auch die Richtung und Geschwindigkeit von Berührungen wahrzunehmen.

Dabei werden Signale über spezielle Nervenbahnen an das Gehirn gesendet, welche die Berührung schließlich auch emotional bewertet: fühlt es sich unangenehm, angenehm, fremd oder vertraut an?

 

Gibt es eine heilende Kraft durch Berührung?

Durch die unmittelbare Reaktion unseres Körpers auf Berührung, wirken psychosensible Massagen nicht nur auf die Muskeln, sondern auch auf unsere körperliche und geistige Gesundheit.

Eine Umarmung oder eine beruhigende Berührung kann wesentlich dazu beitragen, unsere Stimmung zu verbessern, Stress abzubauen und sogar die Durchblutung zu steigern.

Alltägliche Formen der Berührung stärken unsere emotionale Stabilität und können unsere Gesundheit positiv beeinflussen.

Sanfte und langsame Streichbewegungen bewirken im Gehirn eine Ausschüttung des Glückshormon Oxytocin, was wiederum zum Abbau von Stresshormonen, der Verlangsamung von Atmung und Herzschlag und zu einer Stärkung des Immunsystem beiträgt.

Der Körper entspannt sich und wir fühlen uns wohl.

Wir Menschen sind dazu bestimmt mit anderen Menschen auf einer grundlegenden körperlichen Ebenen in Verbindung zu treten. Dies zu leugnen, würde bedeuten, dass wir uns einiger der größten Freuden und tiefsten Annehmlichkeiten des Lebens berauben.

 

Die Aufhebung der Einsamkeit

Eine Berührung kann einen direkten Kontakt mit Menschen herstellen. Mit einer liebevollen Zuwendung und einer direkten Berührung kann spürbar mehr Energie zum Fließen gebracht werden, als eine Begegnung, die nur auf Distanz oder auf Blickkontakt beruht.

Ist eine Berührung willkommen und gewünscht, macht sie Menschen zuversichtlich, mutig und gibt ihnen neben der Energie auch Selbstvertrauen.

 

Was, wenn ich allein bin und in keiner Partnerschaft lebe?

Das Schönste ist natürlich, wenn Berührungen mit Liebe und Freundschaft einhergehen.

Aber es gibt auch andere Möglichkeiten eine positive Reaktion des Körpers durch die Ausschüttung des Hormons Oxytocin herbeizuführen:

  • So können z.B. schon beim Streicheln von Haustieren Endorphine ausgeschüttet und Stress abgebaut werden.
  • Ebenso steht jedem ein Besuch beim Friseur, einer Gesichtsbehandlung in einem Kosmetikstudio oder die Berührung mit Wasser beim Duschen oder Baden zur Verfügung.
  • Weitaus effektiver kann ein tiefes Erleben von Geborgenheit und Wohlgefühl bei einer sanften, psychosensitiven Berührungstherapie erlebt werden. Dysfunktionale Zustände im Körper können durch  streichende, einfühlsame und achtsame Berührungen für eine erste Ent-spannung sorgen und falls gewünscht mit Hilfe einer geführten Gesprächsintervention zur eigenen Konfliktlösung beitragen.

 

Unser ganzes Menschsein hängt von Berührungen ab.

Menschen, die durch Isolation oder Einsamkeit eine Weile keine Berührung, keine Umarmung oder eine streichende Hand erlebt haben, spüren oft eine Verunsicherung und Sinnleere.

Sobald wir einen Menschen berühren, können wir das Leben spüren und ebenso spüre wir, dass wir einen anderen Menschen berühren dürfen. Ich bin im Kontakt mit meinen Mitmenschen. Das schafft Vertrauen, Sicherheit und erzeugt ein Gefühl von Zugehörigkeit zur Menschheitsfamilie.

Jedoch kann eine Berührung auch negativ und gewaltsam sein, was wiederum Menschen bedrückt, niederdrückt und demütigt. Es gibt eine große Spannweite in diesem Bereich und ist heute Grund genug, die positiven Aspekte von Berührungen wieder in den Vordergrund zu stellen und wieder zu entdecken.

 

Und welche Berührungen können wir außer der körperlichen noch wahrnehmen?

  • Da gibt es eine seelische Berührung.
    Wenn man tief in seinen Gefühlen von etwas berührt wird, kann es einen voll und ganz durchdringen. Da fließen dann schon mal die Tränen der Berührung und eine Wärme breitet sich im ganzen Körper aus. Es durchdringt unser ganzes Menschsein.
  • Dann gibt es noch die geistige Berührung – eine Berührung durch Gedanken. Diese wird durch Gespräche oder z.B. ein Buch erzeugt, welche einen nachhaltig –  also in Gedanken – beschäftigt. Etwas geht mit uns kognitiv in Resonanz und erzeugt Gefühle und Emotionen, die uns auf eine besondere Art berühren.

Alles steht im Zusammenhang. Somit können auch körperliche, geistige und seelische Berührungen nicht wirklich getrennt voneinander betrachtet werden. Seelische und geistige Berührung lösen ebenso eine Wirkung auf körperliche Reaktionen aus, wie umgekehrt.

Unser Wahrnehmungs- und Empfindungssystem ist immer ganzheitlich zu sehen. Ist alles im Bewusstsein vereint, entspricht es unserer ganzen Fülle des Menschsein.

  • Eine übersinnliche – transzendente – Berührung können wir erfahren, wenn wir in unseren Verstand still werden und uns fürs Unendliche, unserem Gottesbewusstsein öffnen. Als endliches Wesen inmitten von vielen weiteren segensreichen Möglichkeiten, wo scheinbar unser Verstand durch ein nicht begreifen wollen an seine Grenzen und Widerstand gerät und dennoch kann man da eine tiefe Berührtheit wahrnehmen, wenn man sich dafür öffnet.

 

Nehmen Berührungsängste in unserer Zeit zu?

Leider ja. Sie beruhen auf vielen Missverständnissen in unserer heutigen Beziehungs- und Partnerschaftskultur.

Auch wenn man in einer berührungsstarken Beziehung ist, heißt das nicht, dass Berührungen zu jeder Tages- und Nachtzeit von allen Beteiligten erwünscht oder willkommen ist.

Wir brauchen eine neue Sensibilität und Wahrnehmung, wann welche Berührung gegenüber welchem Menschen angemessen ist.
Dies beginnt mit dem eigenen Spüren und Wahrnehmung des eigenen Körpers. Erst wenn man sich selbst wieder als ein fühlendes Wesen, mit all seinen Gefühlen und Emotionen wahrnehmen kann, wird es möglich sein ein Gespür für sein Gegenüber zu empfinden.

Die effektive Dauer einer Anwendung ergibt sich individuell (ohne Mehrkosten).

  • Termine nach Vereinbarung.
  • Kosten:  70 € / ca. 60-90 Minuten
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